29.05.2014

Kommunizieren mit Respekt


Kommunikation ist Leben und Leben ist Interaktion mit der Umwelt. Deshalb ist an dieser Stelle auch Akzeptanz und Respekt gefragt. Darüber hinaus stehen die Begriffe Aufmerksamkeit und Wertschätzung hierzu in engem Kontext. Die Art wie wir Kontakt aufnehmen zeigt unverfälscht, wie viel Wertschätzung und damit eben Respekt wir unseren Mitmenschen entgegenbringen. Schließlich kommunizieren wir nicht nur mit Worten, Hand und Fuß, Mimik und Gestik, sondern darüber hinaus auch noch mit Gefühl.

Foto: Norbert Rosing

Der Begriff Respekt kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt zurückschauen, sich umsehen, ansehen. Damit ist unsere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit  angesprochen. Im Dialog mit dem Gesprächspartner Blickkontakt zu halten, das hat ebenfalls  etwas mit Wertschätzung, Achtung, Toleranz und/ oder Akzeptanz zu tun. Mein Gegenüber hat in diesem Moment meine ganze konzentrierte Aufmerksamkeit.  
 

Heiter bis wolkig
Respekt und Gefühl sind ebenfalls eng miteinander verbandelt. Hier stehen ganz viele Sensoren auf Empfang, und unsere Wahrnehmung spielt dabei wohl die wichtigste Rolle, denn über die Wahrnehmung entwickelt sich Gefühl und Empfindung. Diese wiederum drücken wir in unserem Kommunikationsverhalten ganz deutlich aus. Je nachdem, wie intensiv wir über die fünf Sinne Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen, sensibilisiert sind, zeigt sich dies auch im Kontakt mit unseren Mitmenschen. Wir zeigen uns dann entsprechend zugewandt, abweisend ungehobelt, kritisierend, verletzend, freundlich lächelnd, laut, leise und/oder eben respektvoll.

Doch auch wenn wir unseren Gesprächspartner nicht „riechen“ können, hat er Anspruch auf eine respektvolle Resonanz, vielleicht nur kurz und knapp, aber dennoch angemessen in Wort und Ton.
 
Foto: Paul Souders - Wildlife Photography
 
Vorsicht Falle: Der Technik auf der Spur  
Im Zuge des technischen Fortschritts kommunizieren wir immer mehr über Medien. Schnell noch eine SMS schreiben, 3 Sätze bei Facebook posten, oder einige Stichworte kurz twittern. Wir simsen, mailen und twittern, das Ganze immer auf höchstem elektronischen Niveau, aber ohne uns dabei ins Gesicht sehen zu können, ohne eine menschliche Regung hautnah spüren zu können. Oft laufen mehrere „Gespräche“ so nebeneinander.

Wahrscheinlich ist diese Art von Kommunikation auch vorrangig dafür gedacht, kurzfristig einfach nur Informationen und kurze Mitteilungen auszutauschen. Dennoch missbrauchen wir diese Möglichkeiten auf das Schlimmste. Denn dabei verkümmern nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Sinne -  also unsere Wahrnehmung, und damit eine wertschätzende und respektvolle Kommunikation. Und so berauben wir uns selbst der eigenen Fähigkeiten.


Stimmungsbarometer: Tendenz steigend 
Aus den genannten Gründen macht es also sehr viel Sinn, sich um eine positive und damit respektvolle Kommunikation zu bemühen. Freundlichkeit und Achtsamkeit zu üben ist nicht anstrengender als Unfreundlichkeit und Missmut zu versprühen. Ganz im Gegenteil, mit einer respektvollen Kommunikation steigert sich auch das allgemeine Wohlbefinden der Beteiligten. Die Chancen tatsächlich in einen Dialog zu kommen verbessern sich. Und der Dialog ist schließlich der Höhepunkt einer gelungenen Kommunikation.

Francesc Torralba drückt es in seinem Buch Die große Kunst des Zuhörens so aus:
 
 “Der Dialog ist letztendlich ein Akt der Gastfreundschaft.“  

Und hier schließt sich der Kreis, denn gerade die Gastfreundschaft ist eine Angelegenheit von Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Toleranz, Akzeptanz und Respekt.      

Foto:  Paul Souders - Wildlife Photography