17.01.2012

Etwas Wirtschaft muß sein!

Wir schimpfen über die Wirtschaftskrise, sagen aber fast gleichzeitig: „Lass das mal andere machen, davon verstehe ich nichts.“ Wir ärgern uns über die Politik, aber immer weniger Wahlberechtigte treten an die Wahlurne und geben ihre Stimme ab. Doch so wird das Ungewollte immer stärker. Wirtschaft sind wir alle, denn sie setzt sich aus unglaublich vielen kleinen Mosaiksteinchen zusammen. Jeder von uns ist ein Teil davon, denn Wirtschaft fängt bereits ganz klein an, in der Familie, im 1 Mann-/ Frau - Unternehmen. Und Vater Staat ist im Prinzip auch nur ein Unternehmen, eben nur in einer ganz anderen Dimension. Dazwischen liegen viele Möglichkeiten und Ausprägungen, die ebenfalls dazu gehören und mit denen jeder in Berührung kommt.

Definition:
Wirtschaft dient innerhalb des menschlichen Daseins der materiellen Erhaltung und Sicherung des Lebens des Einzelnen (z.B. Einzelwirtschaft, Hauswirtschaft) oder einer Vielheit von Menschen (z.B. Volkswirtschaft). Ihre Aufgabe und ihr Ziel ist die dauernde Deckung des menschlichen Bedarfs an Gütern und Leistungen. Die Wirtschaft ist objektiv gesehen der Inbegriff aller Opfer, Bemühungen, Institutionen und Maßnahmen, die der Überwindung der Spannung zwischen Bedarf und Deckung dienen. Subjektiv äußert sie sich als das Wirtschaften der Menschen (ihre wirtschaftlichen Handlungen und Tätigkeiten) mit dem Ziel, auf der Grundlage des Vergleichs von Kosten und Nutzen, von Aufwand und Ertrag, die naturgegebene Knappheit an Gütern zu verringern. ... (frei nach: dtv Lexikon, F.A. Brockhaus GmbH, 1992)

Und was habe ich jetzt damit zu tun?
Diese Definition erinnert mich zunächst an die längst vergangene Zeit der Tauschgeschäfte, bei denen noch kein Geld im Spiel war. Lebensmittel, Stoffe und Wolle wurden auf dem Markt „gehandelt“ - Kartoffeln gegen Schafwolle und für den gewebten Stoff bekam man Zuckerrüben. Im heutigen Handel hat das Geld die Hauptrolle übernommen und prägt das gesamte System. Und das gesamte System wird immer differenzierter und schwieriger. Dennoch, Wirtschaft geht jeden Menschen etwas an. Ob er will oder nicht. Lebt man in einem zivilisierten Umfeld, so ist der Mensch automatisch Teil der Wirtschaft. Doch man kann nur sinnvoll mit etwas umgehen, dass man auch versteht. Deshalb sollte jeder mündige Bürger sich hierfür interessieren, jedoch nicht nur in der Form Ansprüche geltend zu machen. Wirtschaft beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Genau so, wie in den früheren reinen Tauschgeschäften. Das Grundprinzip wird immer gleich bleiben, nur die Rahmenbedingungen ändern sich mit der Zeit.