15.07.2014

Wann können wir die Segel setzen?

"Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind der richtige!"
                                                                            (Seneca)

 
 

Bei dem Wunsch nach Veränderungen und Richtungswechseln trifft diese Aussage genau den Punkt. Ich selbst muss genau wissen wohin ich will. Erst dann kann ich losmarschieren, die Umsetzung angehen und das Ziel, also den Hafen ansteuern.

Von anderen Menschen eine Lösung oder einen Plan für die eigenen Veränderungswünsche und Schwankungen zu erwarten macht dabei wenig Sinn. Denn es können niemals unsere eigenen Lösungen, Pläne oder Ziele sein. Jeder muss sein Ziel selbst definieren und den eigenen Weg dorthin finden. Jeder Mensch funktioniert anders. Jeder hat seine ganz persönliche Prägung. Und all diese Merkmale müssen bei einer Veränderung einbezogen werden.

Der Kopf wägt einerseits die Realitäten ab, andererseits hegen wir an dieser Stelle aber auch Zweifel, die uns von einer Veränderung abhalten wollen. Oft gewinnen diese Zweifel die Oberhand und das war es dann, alles bleibt so wie es ist. Es weht dann einfach kein Wind!

Da wäre dann aber noch das Bauchgefühl zu erwähnen. Wir sollten bei Entscheidungen tatsächlich viel öfter auf unser Bauchgefühl setzen. Hier gibt es kein Gegenüberstellen von Fakten, sondern einfach nur das Gefühl für ja oder nein, für mich richtig oder extrem unangenehm, in diese Richtung kann und will ich gehen. Sobald diese Erkenntnis da ist werden auch die Möglichkeiten zur Zielerreichung sichtbar. Es zeigt sich nach und nach der Weg, der gegangen werden kann.
 


 
Es kommt also eine leichte Brise auf, das Boot fängt an zu schaukeln. Und je mehr wir uns in die Richtung des Gefühls bewegen und es zulassen, desto klarer erscheint die Lösung. Wind kommt auf - genau der richtige! Jetzt können wir die Segeln setzen, wir wissen welchen Hafen wir ansteuern wollen. 

Der Realist und sicherheitsorientierte Mensch kommt damit zunächst nicht ganz so gut klar. Es fehlen die handfesten Argumente, die eine Entscheidung greifbar machen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Entscheidungen aus dem Bauch heraus oft die besten sind. 

In diesem Zusammenhang ist mir noch folgende Überlegung aus einer Diskussion nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Es ist gut an dem ersten Gedanken, der ersten Idee oder dem spontanen Gefühl bei einem bestimmten Thema oder Problem festzuhalten. Die ersten Gedanken und Empfindungen dazu sind meist richtig. Verbunden mit der Aufforderung sich selbst einfach etwas mehr zu vertrauen, sind diese beiden Aspekte nicht zu unterschätzen.  Als sehr kopfgesteuerter Mensch kann ich diesen "Tipp" inzwischen ganz gut umsetzen. Die Ergebnisse waren bisher nie negativ.