20.03.2012

Bares Geld für den Müll

Wir leben in einer Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft. Das ist leider immer wieder an den veschiedensten Stellen festzustellen. Besonders extrem fällt es mir im Lebensmittelbereich auf. In jüngster Vergangenheit hat sich hierzu auch die Verbraucherschutzministerin Frau Ilse Aigner kritisch zu diesem Thema geäußert.

Zitat: "Es ist Zeit für einen Bewusstseinswandel - und für mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel".

Pro Jahr und pro Kopf werden Lebensmittel im Wert von 235,oo Euro vernichtet. Laut Statistik errechnen sich daraus für jeden Deutschen 81 Kilo Essen, die in den Müll wandern. Die Ministerin möchte dem entgegen wirken. Doch wenn der Verbraucher bewusster kauft und weniger wegwirft, bedeutet dies für Handel und Industrie weniger Absatz und weniger Umsatz. Das liegt grundsätzlich jedoch nicht im Interesse dieses Wirtschaftszweiges. Und hier werden schon die ersten kritischen Stimmen laut, dass so eine Schädigung des Handels provoziert wird.

Dazu fallen mir wieder zwei Definitionen ein, die mal sehr am Anfang des Aufbaus eines Wirtschaftssystem standen, die aber nicht völlig in Vergessenheit geraten sollten:

1. Was bedeutet Wirtschaft?
Die Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen zur planvollen Deckung des menschlichen Bedarfs. (Definition nach Gablers Wirtschaftslexikon)

2. Was beinhaltet der Begriff Wirtschaftlichkeit?
Wirtschaftlichkeit ist das Bestreben jeder Wirtschaftseinheit (Haushalt, Betrieb, Staat) , die vorhandenen Mittel rationell einzusetzen. (H.C.Recktenwald, Wörterbuch der Wirtschaft)

Eine Rückbesinnung auf diese Grundlagen kann an dieser Stelle also nicht schaden. Auch bei etwas geringerem Ab - und Umsatz ist die Existenz diese Wirtschaftszweiges nicht bedroht. Es erfordert jedoch ein Umdenken und eine gezieltere Produktion. Aber genau diese Aspekte gehören zum Thema Wirtschaft nun einmal dazu.