25.03.2014

Endlosschleife "Preis"

Wer kürzlich die Sendung "Rach tischt auf" gesehen hat, ahnt vielleicht schon worum es geht. Unter anderem mal wieder um die Wegwerfmentalität, die immer stärker um sich greift.

Es ist wirklich ein Jammer, wie hier mit Lebensmitteln umgegangen wird. Normalerweise heißt es doch: "Die Nachfrage regelt das Angebot". Im ganz speziellen Fall sind wir aber ganz weit von diesem wirtschaftlichen Grundsatz entfernt. Die Wirklichkeit sieht anders aus.

Das Brot ist des Deutschen liebstes Kind"
Das kann man fast so sehen, denn mit mehr als 3000 verschiedenen Brotsorten ist Deutschland mit seiner Brotvielfalt Spitzenreiter. Und jeder Bäcker möchte natürlich ein möglichst breites Angebot für alle Kunden bereit halten. Das gilt aber wohl ganz besonders für die großen Ketten, die am Band produzieren. Leider wird von diesem Angebot aber auch extrem viel nicht konsumiert und deshalb wandert jeden Tag Tonne um Tonne der Ware direkt aus dem Geschäft in den Abfallcontainer. Frisches Brot und Brötchen, keine 24 Stunden alt und unverdorben. Ein Teil davon wird für Schweinefutter weiterverwendet. So richtig trösten kann diese Tatsache jedoch nicht, denn das kann nicht der Sinn dieser Überproduktion sein.

Ab in den Müll
Angeblich sind die erweiterten Öffnungszeiten Schuld an dem Dilemma. Dem Kunden soll auch zu später Stunde noch ein volles Regal und damit ein lückenloses Angebot präsentiert werden. Der Kunde freut sich natürlich über eine attraktive Auswahl, kauft aber nicht gleichzeitig entsprechend mehr ein. Unter dieser Prämisse gibt es am Ende des Tages immer mehr "Restbestände" und für die heißt es dann ab in den Müll :(.

Teures Brot
Normalerweise entstehen daraus große Verlustgeschäfte. Und unter diesen Bedingungen verändert sich im Normalfall das Angebot. Die Mengen werden reduziert und die Zusammensetzung des Angebotes wird grundsätzlich überprüft. Doch diese einfachen Prinzipien finden keine Anwendung mehr, denn sonst würde sich an dieser Stelle ja doch einmal etwas ändern und eine Anpassung stattfinden.  Die Lösung funktioniert wahrscheinlich wieder nur über den Preis, und das bedeutet das Brot wird für den Verbraucher immer teurer.

Schweigen 
Die großen Hersteller halten sich zu diesem Problem bedeckt. Trotz mehrfacher Versuche gibt es von dieser Seite keine Antworten auf die brennenden Fragen. Der Grundsatz, dass die Nachfrage das Angebot regelt ist damit ausgehebelt und der Verbraucher sitzt in der Endlosschleife der permanenten Preiserhöhung fest. 
 
Damit stellt sich nur noch eine Frage: Wie lange hält unser Wirtschaftssystem das noch aus?