03.05.2014

Trittsicher

Wann fühlen wir uns gut und sicher? Auf welchem "Parkett" bewegen wir uns, wenn jeder gemachte Schritt sich stimmig anfühlt und wir fest auf unseren Füßen stehen?

Wer ein gesundes Selbstbewusstsein hat, der fühlt sich wahrscheinlich auch in sehr vielen Situationen außerordentlich sicher. Doch neben der guten Portion Selbstbewusstsein, die vielen Menschen schon von Geburt an mit auf den Weg gegeben scheint, gibt es noch weitere Aspekte mit denen wir punkten können und somit trittsicher werden.  

Fotoquelle: www.barz-lenz.de
 
Kompetenz
Die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse geben uns Sicherheit und über die Zeit hinweg eine gewisse Souveränität. Fachwissen bildet die Basis, doch alleine das Wissen um unsere Fachkenntnisse wiegt uns noch nicht in grenzenloser Sicherheit und macht ein Auftreten in der Öffentlichkeit noch lange nicht zu einem kompetenten Auftritt.   

Erfahrungen
Wenn wir Neuland betreten, erstmals eine bestimmte Aufgabe bewältigen müssen, werden wir schnell unsicher. Das kann sich u.a. darin zeigen, dass wir unser Arbeitstempo verlangsamen, weil wir noch genauer hinschauen, es ganz genau und gut machen wollen. In diesem Zusammenhang wird oft Kritik laut - das Urteil lautet Unzuverlässigkeit. Dass einer noch unerfahrenen und jungen Person mit einer neuen Aufgabe entsprechende Erfahrungswerte noch fehlen, bezieht der Kritiker in diesem Moment überhaupt nicht mit ein. Erfahrungen sammeln wir aber doch alle erst im Laufe der Jahre. An dieser Stelle wäre eher Unterstützung angebracht und hilfreich. Das bedeutet ja nicht, die Aufgabe für den anderen zu lösen, sondern Hilfestellung zu leisten. Eine Liste zu erstellen, die den Ablauf kurz erfasst und Anhaltspunkte bietet, wäre zum Beispiel eine hilfreiche Möglichkeit.


 

Zwischenmenschliche Beziehungen
Wenn die "Chemie stimmt", haben wir das gute Gefühl tatsächlich wahrgenommen zu werden. Wir werden gehört und gesehen, und wir erfahren eine Resonanz. Das fühlt sich gut an und erzeugt  ebenfalls Sicherheit. Der Kritiker dagegen verurteilt oft vorschnell und hart. Doch auch mit dem Kritiker lässt sich umgehen. Wir können lernen, die Kritik nicht so dicht an uns rankommen zu lassen, nicht alles ganz persönlich zu nehmen. Nur zu oft will der Kritiker von eigenen Schwierigkeiten ablenken. Und diese Fassade zu durchschauen, ist manchmal gar nicht so schwer.

Kommunikation
Eine veränderte Art der Kommunikation kann hier weiterhelfen. Zum einen können wir den Kritiker mit gezielten Rückfragen in die Schranken weisen. Es ist schon sehr erstaunlich, wie schnell durch gezielte Rückfragen aus lautstarker Kritik leise Rückzieher werden können. Denn Tatsache ist, der Kritiker hat oft keinen Gegenvorschlag in der Tasche. Zum anderen müssen wir aber auch bereit sein unser eigenes Kommunikationsverhalten einmal zu überprüfen. Eine Möglichkeit, wie wir an dieser Stelle weiterkommen können, habe ich meinem letzten Beitrag über  "Außergewöhnliche Trainer" beschrieben. Denn es ist an dieser Stelle auch ganz wichtig die eigenen Reaktionen und Verhaltensweisen vorgeführt zu bekommen.
 
Kommen die genannten Aspekte zusammen, gibt es im Prinzip keinen Grund mehr sich unsicher zu fühlen. Körperhaltung, Mimik, Gestik und Sprache werden dies auch positiv zum Ausdruck bringen - wie wir uns fühlen. Die damit verbundene innere Gelassenheit macht uns trittsicher - und das dann wahrscheinlich auch auf fast jedem Parkett.