28.03.2011

Einnahmen und Gewinn

Foto: barz-lenz.de

Mit der Eindeutigkeit der Begriffe ist es manchmal schwierig. Deshalb möchte ich hier einmal etwas differenzieren und genauer zuordnen. Denn spätestens bei der Erstellung der Steuererklärung merken wir, dass Einnahme eben nicht gleich Gewinn bedeutet.
Der Gewinn einer unternehmerischen Tätigkeit ist das Ergebnis von Erträgen. Und in betriebswirtschaftlichem Sinne bedeutet Ertrag einen Wertezuwachs.

Doch wenn in einem Gespräch von Gewinn die Rede ist, purzeln sehr oft diverse Begriffe durcheinander. Mir stellt sich dann immer die Frage, ob alle wirklich auch das Gleiche meinen.
Entgegen dieser locker geführten Umgangssprache handelt es sich hierbei aber um ein recht vielschichtiges Thema mit existenziellem Hintergrund. Spätestens beim Jahresabschluss und der nüchternen Betrachtung durch den Steuerberater stellt sich heraus, ob wir tatsächlich Gewinne erwirtschaftet haben. Doch der Gewinn spiegelt sich nicht automatisch in der Höhe der Einnahmen wider. Gewinn wird zwar oft gleichgesetzt mit Einnahmen, Einkünften und Umsätzen. Diese Begriffe werden leider nur zu oft in einen Topf geworfen, doch die Bedeutung ist unterschiedlich.

Einnahme ist nicht gleich Gewinn
Einnahmen, Einkünfte sowie Umsätze sind nicht gleichzusetzen mit Gewinn. Erziele ich in meinem Unternehmen Einnahmen oder erwirtschafte Umsatz, so ist das nicht automatisch der Betrag, der als Wertezuwachs zu betrachten ist. Diese Beträge sind aufzuschlüsseln und nicht postwendend für neue Investitionen und Anschaffungen auszugeben. Diese Eingänge auf meinem Bankkonto enthalten einmal die abzuführende Umsatzsteuer. Und darüberhinaus sind von diesen Einnahmen zunächst noch Kosten zu decken. Kosten, die zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit nötig sind - die sogenannten Allgemeinkosten. Die Allgemeinkosten fallen immer an, auch ohne Umsatz. Man könnte diese Kosten auch Bereitstellungskosten nennen, und die entstehen zunächst unabhängig vom Umsatz.

Wie ermittelt sich aber nun der tatsächliche Gewinn ? Die kurze einfache Formel lautet:

Einnahmen minus Ausgaben gleich Gewinn


Hört sich einfach an, ist in der Praxis oft schwieriger umzusetzen, lässt sich aber mit etwas Ausdauer, Genauigkeit und Kontinuität trotzdem durchführen. Die oberste Priorität liegt bei der Sammlung und Zuordnung von Rechnungen und Belegen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit stehen. Wer hier sorgfältig arbeitet kann sehr viele wichtige Informationen aus diesen Unterlagen herauslesen und später dann die entsprechenden Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Diese Informationen bieten eine realistische Basis für die Entscheidungsfindung.

Um überhaupt Gewinne erzielen zu können, bedarf es außerdem vorab einer gezielten Preiskalkulation, in die alle zu berücksichtigenden Faktoren/ Kosten einbezogen werden müssen. Denn nur wer seinen Preis wirklich kennt kann auch Gewinne erzielen. Alles andere wäre nur reiner Zufall.