Kommunikation
ist Leben und Leben ist Interaktion mit der Umwelt. Deshalb ist an dieser Stelle
auch Akzeptanz und Respekt gefragt. Darüber hinaus stehen die Begriffe
Aufmerksamkeit und Wertschätzung hierzu in engem Kontext. Die Art wie wir
Kontakt aufnehmen zeigt unverfälscht, wie viel Wertschätzung und damit eben Respekt
wir unseren Mitmenschen entgegenbringen. Schließlich kommunizieren wir nicht
nur mit Worten, Hand und Fuß, Mimik und Gestik, sondern darüber hinaus auch noch
mit Gefühl.
Foto: Norbert Rosing
Der Begriff
Respekt kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt zurückschauen, sich
umsehen, ansehen. Damit ist unsere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit angesprochen. Im Dialog mit dem
Gesprächspartner Blickkontakt zu halten, das hat ebenfalls etwas mit Wertschätzung, Achtung, Toleranz
und/ oder Akzeptanz zu tun. Mein Gegenüber hat in diesem Moment meine ganze
konzentrierte Aufmerksamkeit.
Heiter bis wolkig
Respekt und Gefühl
sind ebenfalls eng miteinander verbandelt. Hier stehen ganz viele Sensoren auf
Empfang, und unsere Wahrnehmung spielt dabei wohl die wichtigste Rolle, denn
über die Wahrnehmung entwickelt sich Gefühl und Empfindung. Diese wiederum
drücken wir in unserem Kommunikationsverhalten ganz deutlich aus. Je nachdem,
wie intensiv wir über die fünf Sinne Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen,
sensibilisiert sind, zeigt sich dies auch im Kontakt mit unseren Mitmenschen.
Wir zeigen uns dann entsprechend zugewandt, abweisend ungehobelt, kritisierend,
verletzend, freundlich lächelnd, laut, leise und/oder eben respektvoll.
Doch auch wenn
wir unseren Gesprächspartner nicht „riechen“ können, hat er Anspruch auf eine
respektvolle Resonanz, vielleicht nur kurz und knapp, aber dennoch angemessen
in Wort und Ton.
Foto: Paul Souders - Wildlife Photography
Im Zuge des
technischen Fortschritts kommunizieren wir immer mehr über Medien. Schnell noch
eine SMS schreiben, 3 Sätze bei Facebook posten, oder einige Stichworte kurz
twittern. Wir simsen, mailen und twittern, das Ganze immer auf höchstem
elektronischen Niveau, aber ohne uns dabei ins Gesicht sehen zu können, ohne
eine menschliche Regung hautnah spüren zu können. Oft laufen mehrere
„Gespräche“ so nebeneinander.
Wahrscheinlich
ist diese Art von Kommunikation auch vorrangig dafür gedacht, kurzfristig
einfach nur Informationen und kurze Mitteilungen auszutauschen. Dennoch
missbrauchen wir diese Möglichkeiten auf das Schlimmste. Denn dabei verkümmern
nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Sinne - also unsere Wahrnehmung, und damit eine wertschätzende
und respektvolle Kommunikation. Und so berauben wir uns selbst der eigenen
Fähigkeiten.
Stimmungsbarometer: Tendenz steigend
Aus den
genannten Gründen macht es also sehr viel Sinn, sich um eine positive und damit
respektvolle Kommunikation zu bemühen. Freundlichkeit und Achtsamkeit zu üben
ist nicht anstrengender als Unfreundlichkeit und Missmut zu versprühen. Ganz im
Gegenteil, mit einer respektvollen Kommunikation steigert sich auch das allgemeine
Wohlbefinden der Beteiligten. Die Chancen tatsächlich in einen Dialog zu kommen
verbessern sich. Und der Dialog ist schließlich der Höhepunkt einer gelungenen
Kommunikation.
Francesc
Torralba drückt es in seinem Buch Die große Kunst des Zuhörens so aus:
“Der Dialog
ist letztendlich ein Akt der Gastfreundschaft.“
Und hier
schließt sich der Kreis, denn gerade die Gastfreundschaft ist eine
Angelegenheit von Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Toleranz,
Akzeptanz und Respekt.
Foto: Paul Souders - Wildlife Photography