17.11.2009

Zahlenspiele

Vor einigen Tagen weckte ein Artikel in unserer Tageszeitung meine Aufmerksamkeit, dabei ging es um den Umgang mit Lebensmitteln. Jeder von uns wirft danach Lebensmittel im Wert von ca.300,00€ pro Jahr ungenutzt in den Müll.

Werte
Das sind umgerechnet ungefähr 600,00 DM jährlich (Ich werde wohl nie mit dieser Umrechnerei aufhören können). Dazu erinnerte ich mich außerdem an einen anderen Bericht einige Tage zuvor, in dem ging es um die Höhe der Bezüge von Hartz IV Empfängern, das sind so um die 460,00 €, und für ein Kind kommen je nach Alter noch einmal bis zu 283,00 € dazu.

Zahlenspiele
Lege ich nun die 300,00 € des "Lebensmittelmülleimers" auf Monate um, so komme ich auf einen Verlust von 25,00 € monatlich . "Nur", könnte man sagen, gefällt mir aber überhaupt nicht.
Denn: 300,00 € sind auch zwei Drittel des monatlichen Einkommens eines Hartz IV Empfängers oder mehr als ein ganzer Monat Existenzgrundlage für sein Kind. Grob gesehen heißt das ja für das betroffene Kind, dass in einem Monat des Jahres kein Lebensmitteleinkauf möglich ist.
Diese Betrachtungsweise ist vielleicht etwas extrem, denn bei dem Betrag von 300,00 € handelt es sich wie immer um einen Durchnschnittswert. Trotzdem finde ich die im Prinzip enthaltene Aussage bedenklich, und sie sollte uns stutzig machen.

Kontrolle
Trotz angespannter Finanzsituation gehen wir offensichtlich großzügig mit dem Geld um. Aber auch ein Lebensmitteleinkauf kann besser überdacht und geplant werden. Große Mengen sind nicht immer günstig. Außerdem kommt es ja auch immer darauf an, wie der Einkauf dann gelagert wird, damit Obst und Gemüse möglichst lange halt- und essbar bleiben. Im Prinzip entspricht ein kleiner privater Haushalt einem kleinen Unternehmen, es handelt sich eben nur um unterschiedliche Produkte. Der Unternehmer wird auch immer dort bevorzugt sein Material einkaufen, wo es gut und günstig ist, und die Mengenabgabe seiner Größenordnung entspricht.

Finanzplan
Manchmal hilft auch ein kleiner Finanzplan, damit läßt sich besser kalkulieren. Die Größenordnungen werden so deutlicher und geben beim Einkauf dann einen Rahmen vor, der Halt gibt. Fixe Kosten in Höhe von 25,00 €, die von Anfang an als 100%Verlust in den Finanzplan aufgenommen werden, gehören hier aber auf keinen Fall in den Ansatz.

Denken Sie doch auch einmal darüber nach, was bei Ihnen so an Lebensmitteln achtlos in die Tonne wandert. Hoffentlich nicht jeden Monat 25,00 € Bargeld.