Im Oktober hält der Herbst langsam Einzug. Die Blätter der Bäume färben sich und zeigen ein faszinierendes Farbspiel. Dann rauscht es noch einmal heftig im Blätterwald, bevor wir uns für dieses Jahr von dieser Vielfalt verabschieden müssen.
Ebenfalls immer im Oktober öffnet die Frankfurter Buchmesse ihre Pforten und zeigt jedes Jahr ein breites Spektrum an Neuerscheinungen. Auch hier rauscht es heftig im Blätterwald der Buchwelt. Der Schwerpunkt der diesjährigen Messe heißt "Digitalisierung der Buchbranche" . Die Digitalisierung des Buches schreitet ohne Zweifel voran und ist in mancher Hinsicht sicher auch von Vorteil. Die vielen Neuerscheinungen in Papierform zeigen aber auch, dass es hierfür trotzdem immer noch einen entsprechenden Bedarf gibt. Speziell bei Fachbüchern arbeitet der Leser gerne mit farbigen Markierungen und schriftlichen Anmerkungen am Rand. Und mithilfe von eingelegten Lesezeichen sind wichtige Passagen schnell wiederzufinden. Auch das Lesen auf Reisen oder langen Wegen mit Bus und Bahn gestaltet sich mit einem Buch in der Hand einfacher, als mit dem PC unter dem Arm. Mit einem Buch in der Hand gibt es keine Probleme mit dem Akku oder im Extremfall den totalen Datenzusammenbruch.
Für Autoren ist es natürlich ein ganz besonderes Erlebnis, wenn die eigene Neuerscheinung auf der Messe präsentiert wird. Die Besucher der Messe können hier sofort und ohne technische Hilfsmittel einen Blick ins Buch werfen, darin blättern und sich informieren. Ohne diese Möglichkeiten wäre bestimmt nicht nur die Frankfurter Buchmesse um einige Erlebnisse ärmer.
Die "Buchtage Berlin 2010" haben sich im Juni ebenfalls mit der Zukunft der Buchbranche beschäftigt. Hier war auch das E-Book ein wichtiges Thema, aber es ging auch um die Frage "Vor welchen Herausforderungen steht der Buchhandel?" Hier steht für mich einmal die persönliche Beratung im Vordergrund, die das Internet einfach nicht bieten kann. Außerdem schaue ich gerne vorher einmal ins Buch hinein. Werde ich hier auch finden, was ich zu diesem Thema suche?
Es gibt bestimmt noch sehr viel mehr Argumente für den Erhalt des Buches in der Papierform, als die von mir hier genannten. Ich fände es aber wirklich sehr schade, wenn wir uns irgendwann von der Vielfalt der Neuerscheinungen, so wie sie auf den Buchmessen gezeigt werden, verabschieden müßten.
