Wie schafft es eine große Familie sich gleichzeitig kostengünstig und trotzdem gesund zu ernähren. Das folgende Beispiel zeigt, dass es geht. Anhaltspunkt ist ein 6 Personen-Haushalt (2 Erwachsene, 4 Kinder) , der von Harz IV lebt und zum Einkauf für Lebensmittel in der Woche 140,00€ zur Verfügung hat. Diese Familie favorisiert Tütensuppen und Tiefkühlkost.
Ein Sternekoch kauft ein
Ein Sternekoch nimmt die Herausforderung an, für diese Familie eine Woche lang schmackhaft zu kochen und natürlich hierfür auch den Wocheneinkauf , zusammen mit der Familie, zu übernehmen. Sein Anspruch auf gute und frische Zutaten ist auch bei einem eingeschränkten Budget vorrangig. Zunächst wird ein Wochenplan erstellt, dann geht es in den Supermarkt. Und es bleibt dabei, die Lebensmittel dürfen nicht mehr als maximal 140,00€ kosten. Der Speiseplan ist abwechslungsreich und enthält selbstverständlich frisches Obst und Gemüse. An der Kasse dann die entscheidende Frage: "Wird der zur Verfügung stehende Geldbetrag für den Einkauf tatsächlich reichen?"
Überraschung
Der Blick auf den Kassenbon ist dann wirklich eine Überraschung. Der gesamte Warenkorb ergibt einen Preis von knapp 80,00€. Kaum zu glauben! Da bleiben sogar noch 60,00€ des Wochenetats in Reserve. Und eine kleine Reserve kann ja nie schaden. Die "Testfamilie" freut sich in dieser Woche über einen wirklich abwechslungsreichen Speiseplan und die frischen Zutaten. In diesem Zusammenhang ist der Blick auf die Haltbarkeit von Obst und Gemüse wichtig. Und saisonale günstige Angebote sind zu berücksichtigen. Jetzt im Herbst hat zum Beispiel der Kürbis Hochkonjunktur. Ein preisgünstiges Gemüse, das lange haltbar ist und in unterschiedlichster Art und Geschmacksrichtung zubereitet werden kann.
Für und Wider
Das Beispiel zeigt deutlich, eine Ernährung mit Tütensuppen ist nicht billigiger als frisch gekocht, auch bei gehobenem Anspruch auf die Qualtität der Lebensmittel. Frisch gekocht beansprucht bei der Zubereitung nur etwas mehr Zeit. Im Zusammenhang mit der Verwendung von frischen Lebensmitteln stoßen wir auch immer wieder auf die Frage: Bioprodukte Ja oder Nein? Hier spielt natürlich der Preis ein gravierende Rolle. Es hat sich jedoch schon mehrfach herausgsesellt, dass Bioprodukte im Vergleich mit Lebensmitteln der üblichen Herstellung nicht unbedingt besser abschneiden und damit gesünder sind. Auch hier gibt es also keinen Hinweis auf eine schlechtere Ernährungsgrundlage.
Ein begrenzter finanzieller Rahmen ist darum kein Grund sich mit Fertiggerichten, oft auch vitaminarm zu ernähren. Kostengünstig und schmackhaft kochen schließt sich eben nicht gegenseitig aus.
