23.02.2013

Verschwendung

Das Thema Lebensmittelverschwendung habe ich bereits im vergangenen Jahr gestreift. Anlass war der Aufruf von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hier mehr Wertschätzung gegenüber unseren Lebensmitteln einzubringen. 

Zitat: "Es ist Zeit für einen Bewusstseinswandel - und für mehr Wertschätzung für unsere     Lebensmittel".

Pro Jahr und pro Kopf werden Lebensmittel im Wert von 235,oo Euro vernichtet. Laut Statistik errechnen sich daraus für jeden Deutschen 81 Kilo  Essen, die in den Müll wandern.  Die Ministerin möchte dem ent- gegen wirken. Doch wenn der Verbraucher bewusster kauft und weniger wegwirft, bedeutet dies für Handel und Industrie weniger  Absatz und weniger Umsatz. Nach wie vor wandern  in der gesamten  EU jedes Jahr 90 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Änderung ist kaum in Sicht. 

Inzwischen sind die Begriffe "Containern" und "Mülltaucher" in unseren Sprachschatz aufgenommen. Menschen angeln die weggeworfenen Lebensmittel wieder aus den Abfallcontainern der Supermärkte heraus. Dabei handelt es sich nicht einmal um verdorbenes Obst und Gemüse, sondern um 100% genießbare Nahrungsmittel. Containern ist zwar verboten, findet aber dennoch statt und "rettet" einen kleinen Teil der Verschwendung.     

Doch nicht nur die Supermärkte entsorgen täglich großzügig Restposten von Obst und Gemüse. Der Verbraucher selbst geht ebenfalls immer wieder großzügig  mit dem Einkauf um. Das Überangebot in den Märkten verführt täglich zu mehr Konsum. Was nicht gegessen wird kommt in den Müll. Um Nachschub müssen wir uns nicht sorgen. 

Noch viel respektloser finde ich die Tatsache, dass diverse Obst- und Gemüsesorten den Markt überhaupt nicht erreichen, weil sie in Größe und Farbe der sogenannten Norm nicht entsprechen. Der Apfel fällt durch den Rost, weil er zu klein ist. Klein, aber nicht verfault oder madig - egal, der Apfel wandert in den Müll. 

Der Filmemacher Valentin Thurn  hat nun die Internet-Plattform Foodsharing  www.foodsharing.de  ins Leben gerufen. Hier kann ein "Zuviel" von Lebensmittel verschenkt werden. Eine tolle Idee, die hoffentlich bis in das Bewusstsein des Verbrauchers vordringt. Mit dem Ziel:

 Mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel!